Aus der Geschäftsstelle

30 Jahre Engagement, Fachwissen und Herzblut für die abl

Seit 30 Jahren prägt Marcel Müller, Fachbereichsleiter der Malerei, die Arbeit und den Zusammenhalt in der abl-Geschäftsstelle. Und das nicht nur durch seine handwerklichen Fähigkeiten, sondern auch durch sein unermüdliches Engagement für die Genossenschaft. Gemeinsam blicken wir zurück.

Auf ihn ist seit 30 Jahren Verlass: Marcel Müller.

Marcel Müllers Geschichte mit der abl begann bereits im Jahr 1988. Damals führte er als Maler bei einem externen Unternehmen seine ersten Aufträge für die Genossenschaft aus. Sechs Jahre später, 1994, erzählte ihm ein guter Freund der Familie von einer freien Stelle als Maler direkt bei der Genossenschaft. Für Marcel, der gerade frisch Vater geworden war, war die Entscheidung schnell getroffen. Nach einem kurzen Gespräch mit dem damaligen Geschäftsleiter Bruno Koch – es dauerte keine Stunde – stand fest: Er wird Teil des Teams.
«Die familiäre und herzliche Atmosphäre bei der abl hat mich sofort in ihren Bann gezogen. Wir waren damals gerade mal 20 Leute», erzählt Marcel heute mit einem Lächeln. Besonders schätzte er nicht nur das Arbeitsklima, sondern auch die fairen Arbeitsbedingungen und den kurzen Weg zur Arbeit. «Dass ich mittags und abends mit meiner Familie zusammen essen konnte, war für mich unbezahlbar.»



Ein neuer Anstrich für die Malerei
Der Start in seiner neuen Position verlief für Marcel alles andere als reibungslos. Als er die Stelle antrat, steckte die abl-Malerei in einer tiefen Krise: Sie war nicht rentabel und es war klar, dass grundlegende Veränderungen nötig waren. Mit gerade einmal 30 Jahren stand Marcel vor der grossen Herausforderung, gemeinsam mit dem damaligen Bauführer die Abteilung auf Kurs zu bringen – eine Aufgabe, die Mut und Durchhaltevermögen erforderte.

Vor allem ein Aspekt lag Marcel besonders am Herzen: das Arbeitsklima und die Zusammenarbeit zu verbessern. Statt wie zuvor als Einzelkämpfer und Einzelkämpferinnen zu arbeiten, setzte er auf Teamarbeit. Tandems wurden eingeführt – eine völlig neue Herangehensweise. «Das hat uns ermöglicht, in einem normalen, menschlichen Tempo zu arbeiten, ohne den gehetzten Druck, den ich aus früheren Jobs kannte. Diese Veränderung war entscheidend, um die Malerei zu retten», erinnert sich Marcel.

Die neue Struktur zeigte schnell Wirkung: Nicht nur die Rentabilität kehrte zurück, auch das Vertrauen der Mitarbeitenden wuchs. Die Malerinnen und Maler merkten, dass die Malerei ein Ort war, an dem ihre Arbeit wirklich geschätzt wurde. Besonders beeindruckend: Alle Malerinnen und Maler in seinem Team sind seit über zehn Jahren dabei. Für Marcel ist das der schönste Beweis dafür, wie stark die Bindung und das Engagement in seinem Bereich gewachsen sind – eine Gemeinschaft, die Bestand hat.

Marcel am Luga-Auftritt 2004 gemeinsam mit dem ehemaligen Geschäftsführer Bruno Koch.

Struktur und Professionalisierung
In den letzten drei Jahrzehnten hat sich viel getan bei der abl, und in der vordersten Reihe mit dabei war Marcel: «Damals war alles überschaubar und sehr persönlich. Aber die Struktur war teils noch etwas chaotisch – insbesondere bei grösseren Sanierungen», erinnert er sich.

Mit der Zeit wuchsen nicht nur Professionalität und klare Strukturen, sondern auch das Team der abl – von ursprünglich 20 auf mittlerweile rund 50 Mitarbeitende. Dieses Wachstum brachte eine ganz neue Dynamik mit sich, die Marcel als durchweg positiv empfindet: «Die abl ist heute viel strukturierter, und das spiegelt sich direkt in der Qualität unserer Arbeit wider.» Besonders stolz ist er darauf, dass die Genossenschaft trotz der Veränderungen ihren hohen Anspruch an den Unterhalt der Wohnungen bewahrt hat.

Für Marcel ist es eine Bestätigung, wenn die Mietenden diese Arbeit zu schätzen wissen. Die Resultate der Mieterschaftsbefragung von 2023 sprechen für sich: 91 % der Mietenden gaben an, mit dem Unterhalt ihrer Wohnung zufrieden zu sein – ein Ergebnis, das für Marcel und sein Team ein echtes Herzstück ihrer Arbeit darstellt.

Ein Team von Anpacker*innen
Marcel ist nicht nur Fachbereichsleiter der Malerei, sondern auch Herz und Seele seines Teams. Seit 2005 leitet er den Bereich der Malerei und hat in dieser Zeit mehrere Generationen von Mitarbeitenden betreut. «Ich bin ein Chef, der klare Vorgaben macht, aber ich setze auf Teamarbeit. Meine Mitarbeitenden denken mit, und dieses lösungsorientierte Denken schätze ich enorm.»

Jeden Freitag treffen sich Marcel und sein Team für ein gemeinsames «Fürobig»-Getränk, bei dem die Woche reflektiert wird. Dieses Ritual schafft Zusammenhalt und trägt zur positiven Arbeitsatmosphäre bei. Marcel ist es wichtig, dass seine Maler*innen gerne zur Arbeit kommen und sich unterstützt fühlen. Diese Philosophie verfolgt er auch bei den aktuellen Veränderungen, die mit der abl-übergreifenden Organisationsentwicklung auch die Teams des technischen Unterhalts und der Bewirtschaftung verändern.

Ein Blick in die Zukunft
Mit der anstehenden Zusammenführung der Bereiche Hauswartung und Immobilienbewirtschaftung zum neuen Bereich Immobilienbetrieb steht für Marcel und sein Team ein grosser Wandel bevor. «So wie es die Malerei bisher gab, wird es sie in dieser Form nicht mehr geben. Die Zeiten haben sich geändert und auch die abl soll sich entsprechend weiterentwickeln», sagt Marcel nachdenklich. So bleibt er optimistisch und voller Vertrauen in die Zukunft der Genossenschaft.

Noch zirka drei Jahre bleiben Marcel bis zu seinem Ruhestand. Ans Aufhören denkt er noch lange nicht. «Ich wünsche mir, dass die Organisationsentwicklung in vollem Umfang greift und alle Mitarbeitenden der abl weiterhin gerne zur Arbeit kommen», sagt er mit einem Lächeln. Bis es jedoch so weit ist, darf die Genossenschaft noch einige Jahre von seiner wertvollen Erfahrung, seinem grossen Wissen und seiner herzlichen, positiven Art profitieren.

Und auch wenn der Tag kommt, an dem Marcel die abl offiziell verlässt, ist er sicher, dass er ihr verbunden bleiben wird: «Ich habe hier viel bekommen und werde das immer wieder gerne zurückgeben. Das bleibt.»