Aus der Geschäftsstelle
Bereit fürs zweite Jahrhundert
Das Programm des Jubiläumsjahrs war vielfältig und üppig, es gab viel zu feiern. Doch wir haben die letzten zwölf Monate auch genutzt, um die Weichen für den Star in ein neues abl-Jahrhundert zu stellen.
Bevor wir uns dem Jahr 2025 zuwenden, ein kurzer Blick zurück, denn die vielen Erinnerungen an unseren 100. Geburtstag sind viel zu schön, um sie bereits verblassen zu lassen. Als letzten Akt im Jubiläumsjahr durften wir unser Jubiläumsbuch «ABL 100» an einer Vernissage mitsamt Ausstellung feierlich aufschlagen. Die Publikation bricht bewusst mit der Tradition klassischer Jubiläumsbücher und bietet auf verschiedene Arten Zugang zu unserer Geschichte. Ins Buch blicken lohnt sich also sehr, lesen Sie mehr dazu hier.
Nachhaltigkeit wird grossgeschrieben
Der Blick nach vorne ist stark von der Umsetzung unserer Strategie (siehe September-Ausgabe) geprägt. Die Stossrichtungen bis 2028 sind definiert und geben den Takt an. Sie bauen auf dem Thema Nachhaltigkeit auf und richten sich nach unserer Vision «Wir schaffen preisgünstigen Lebensraum, in dem auch künftige Generationen nachhaltig leben können».
Übergeordnete Ziele dieser Strategieperiode sind die Stärkung der Nachhaltigkeit, die Erneuerung und die Nachverdichtung. Der Schwerpunkt hat sich nach einer «Dekade des Neubaus» verlagert, und das erfordert eine Weiterentwicklung unserer Tätigkeiten und Fähigkeiten. Damit ermöglichen wir, preisgünstigen Wohnraum für mehr Menschen zur Verfügung zu stellen und die bestehenden günstigen Wohnungen beizubehalten. Konkret will die abl bei ihren Bauprojekten preisgünstige, flächenoptimierte Wohnungen mit einfachem Standard für alle Bevölkerungsschichten bereitstellen, auch für Personen mit erschwertem Zugang zum Wohnungsmarkt.
Neben dem nachhaltigen Umgang mit unseren bestehenden Bauten und dem Betreiben unserer Immobilien sind weitere strategische Themen wie «Teilhabe und Mitsprache» und «verantwortungsvolles Wirtschaften» wichtig. Mit dem neuen Genossenschaftsforum können unsere Mitglieder zum einen zu ausgewählten Themen im Austausch mit Vorstand und Geschäftsleitung diskutieren. Zum anderen schauen wir genauer auf unseren Personal- und Verwaltungsaufwand. Und auch punkto Digitalisierung und Mobilität will die abl einen Schritt weiterkommen.
Organisationsentwicklung greift
Die Geschäftsleitung konnte in den letzten zwölf Monaten die zurückgetretenen langjährigen Mitglieder durch neue Kräfte ersetzen. Das neue Team konkretisierte die 2023 gestartete Organisationsentwicklung und führte sie weiter. Ziel ist, unsere Organisation weiter zu professionalisieren und für künftige Herausforderungen fit zu machen: Gutes und Bewährtes ins neue Jahrhundert mitnehmen und weiterentwickeln, Veraltetes würdigen, aber verabschieden, und Neues entwickeln – so lautet die Prämisse.
Die Personalressourcen wollen wir gezielt einsetzen und entwickeln, um den Anforderungen gerecht zu werden und Kosten einzusparen. Mit der Zusammenführung der beiden Bereiche Hauswartung und Immobilienbewirtschaftung zum Bereich Immobilienbetrieb schaffen wir Siedlungsteams, die noch mehr Hand in Hand agieren. Ergänzt werden diese Siedlungsteams mit Mitarbeitenden aus dem Bereich Genossenschaftskultur und Soziales – damit decken wir sämtliche Themen in den Siedlungen ab. Zudem wollen wir mit dem Entwickeln eines abl-Kundendienstes eine noch verlässlichere Ansprechpartnerin werden: für unsere Mitglieder (und die es noch werden möchten), unsere Mietenden und unsere Gäste.
Veränderungen können Unsicherheiten oder Widerstand auslösen – so ist das auch bei uns. An dieser Stelle ein grosses Dankeschön an unsere Mitarbeitenden, die diese Entwicklung mit uns gestalten und ihren Beitrag zugunsten einer effizienten und guten Zusammenarbeit leisten.
Ein abl-Portal für alles und alle
Ende 2024 gab die Geschäftsleitung das Okay für das Projekt «abl-Portal». Grob geschätzt soll in den nächsten eineinhalb Jahren ein abl-Portal entstehen, von dem Mieter*innen und Genossenschafter*innen profitieren werden. Das Projekt ist Teil der abl-Strategie 2024–2028, die sich für Prozesse das Ziel «digital first» gesetzt hat. Die Dienstleistungen, die Mieter*innen und Genossenschafter*innen in Anspruch nehmen, sollen mit dem abl-Portal effizienter gestaltet werden. Zum Beispiel sollen Schadenmeldungen noch einfacher auf dem Smartphone erledigt und Zinsausweise auf dem persönlichen abl-Benutzerkonto hinterlegt werden können und jederzeit abrufbar sein, und mit Community-Funktionen soll sich die Nachbarschaft besser vernetzen können nur um ein paar Beispiele zu nennen. Und die Wohnungsbewerbung soll endlich auch Smartphone tauglich werden.
Mit dem abl-Portal sollen ausserdem physische Versände vermindert werden. Das ist ein Plus für unser Budget und für die Umwelt und somit eine Win-win-Situation für uns alle. Doch bei aller Digitalisierung: Selbstverständlich nehmen wir Rücksicht auf Menschen, die nicht digital unterwegs sind.
Umsetzung des Kostenmietmodells
Mit der Einführung des Mietzinsreglements im Juli 2023 legte die abl den Grundstein für ein neues Kostenmietmodell. Sie schafft damit Klarheit, Transparenz und Solidarität bei der Mietzinsgestaltung und sichert langfristig preisgünstigen Wohnraum. Zudem sind mit dem Modell Anpassungen an aktuelle Entwicklungen und strategische Ausrichtungen möglich.
Die Einführung in den bestehenden Siedlungen pausierte im letzten Jahr aufgrund von personellen Wechseln auf der Ebene Geschäftsleiter und Präsidium. Nun steht der definitiven Einführung des neuen Modells per Ende 2025 nichts mehr im Weg. Im Sommer laden wir alle Mietenden zu Informationsveranstaltungen ein. Für alle Interessierten lohnt sich ebenso der Besuch unserer Generalversammlung – auch dort werden wir über das Kostenmietmodell informieren.
Ja, gebaut wird auch
Unsere Bautätigkeiten werden 2025 konstant fortgesetzt. Im Obermaihof wird die letzte Bauetappe nach acht Jahren Bauzeit abgeschlossen. Die 19 Neubauwohnungen sowie ein Kindergarten mit Betreuungsangebot sind im Juni bezugsbereit. Die Sanierung der Siedlung Grünauring startet bald und sollte Ende Jahr abgeschlossen sein. Die neu erworbene Sagenmattstrasse 26/28 wird ebenfalls saniert, doch im bewohnten Zustand. Die Bauarbeiten beim Projekt Kooperation Industriestrasse laufen auf Hochtouren. Mit verschiedenen Machbarkeitsstudien zum Beispiel über den Mittlerhusweg in Kriens und zu den Siedlungen Untergrund prüfen wir das Potenzial für Verdichtung und Erneuerung. Ebenfalls interessant ist das Bell-Areal in Kriens, bei dem die Logis Suisse AG gemeinnützigen Wohnraum mit Partnerfirmen erstellen will. Auch bei den Baufeldern der Stadt Luzern geht es darum, Möglichkeiten für uns zu prüfen. Wir verfolgen den Mitwirkungsprozess zum städtischen Areal Neubad/Bireggstrasse und sind gespannt auf die Ergebnisse.
Überraschung im Briefkasten
Sie lesen, wir haben uns sehr viel vorgenommen für dieses Jahr. Entsprechend muss vieles stimmen, damit wir die hochgesteckten Ziele erreichen können. Gleichzeitig ist uns bewusst, dass wir unsere Projekte und unsere Weiterentwicklung achtsam und mit Augenmass weiterverfolgen müssen, damit die abl auch im zweiten Jahrhundert eine Erfolgsgeschichte bleiben darf.
Unsere Genossenschaft, das sind wir alle. Auf Ihre Unterstützung im Grossen wie im Kleinen sind wir angewiesen. Ganz konkret wird es für Sie im März/April: In allen Briefkästen der abl-Mieter*innen wird etwas liegen, das einer doch eher unliebsamen Aufgabe vielleicht einen kleinen Spassfaktor verleihen kann... Seien Sie gespannt und lassen Sie sich inspirieren – auch im März ist es für Vorsätze noch nicht zu spät.