Genossenschaftskultur

Ein selbstkritischer Blick auf das
eigene Tun

Was bedeutet gesellschaftliche Verantwortung? Inwiefern soll die abl diese wahrnehmen? Und was können Genossenschaftsmitglieder dazu beitragen? Zu diesen Fragen tauschten sich interessierte abl-Mitglieder am letztjährigen Genossenschaftsforum aus.

Die Teilnehmenden waren sich schnell einig: Die abl als grösste Baugenossenschaft der Zentralschweiz muss gesellschaftliche Verantwortung übernehmen und Vorbild sein. Sie soll gezielt Haltung zeigen, nachhaltig sein, zahlbaren Wohnraum schaffen und – mit Blick auf die gesellschaftliche Entwicklung – die Chancengleichheit in der Genossenschaft fördern.

Bezahlbarer Wohnraum 
Bezahlbaren Wohnraum schaffen und erhalten, das ist in der Strategie 2024–28 der abl festgeschrieben. Wie stark können wir eine Siedlung nach innen verdichten, ohne die bestehenden Häuser abzureissen? Wie stark müssen, sollen wir in einen Bestandsbau eingreifen? Welche baulichen Standards sind die richtigen? Die Beantwortung dieser Fragen hilft, künftige Bauvorhaben kostengünstiger zu realisieren.

Für den Erhalt von preisgünstigen Wohnungen ist auch der in den Statuten festgelegte Erneuerungsfonds ein wichtiges Instrument, um die Kosten von anstehenden Sanierungen tiefer zu halten. Ein grosser Teil der bald 2 300 Wohnungen liegt noch immer im tiefen oder mittleren Preissegment (mehr dazu hier). Zu diesen Wohnungen will die abl Sorge tragen.  

Nachhaltigkeit fördern und sichtbar machen
Eine Vorbildfunktion soll die abl auch punkto Nachhaltigkeit einnehmen: In den Diskussionen besprachen die Anwesenden die ökologischen und sozialen Aspekte: biodiverse Aussenräume, Reduktion von Treibhaus-gasen, mehr Solarstrom. Ein Öko-Monitoring wurde erwähnt, um die Bestrebungen sichtbar zu machen.

Die abl hat im Rahmen ihrer Nachhaltigkeitsstrategie Massnahmen definiert, die bereits in der Umsetzung sind und entsprechend Antworten geben. Sie plant, alle bestehenden fossilen Wärmeerzeuger bis spätestens 2032 vollständig zu ersetzen. Der Anteil der CO2-Emissionen sinkt so auf rund zehn Prozent Ende 2031. Bis 2032 sollen zudem auf allen nutzbaren abl-Dachflächen Photovoltaikanlagen installiert werden. Ein Nachhaltigkeitsbericht, der die Entwicklungen aufzeigt, ist in Planung. Er wird voraussichtlich im Jahr 2026 vorliegen.

Gesellschaftliche Entwicklung und Chancengleichheit
In den Diskussionen war auch die gesellschaftliche Entwicklung Thema. Die abl solle diese genau beobachten und bestimmte Entwicklungen antizipieren. Bei der Mobilität, beispielsweise bei der Veloparkierung, gelte es vorausschauend zu planen, so die Forderung. Im gleichen Rahmen wurde die Chancengleichheit diskutiert. Diese soll die abl gezielt fördern, indem sie die finanziellen Beitrittshürden senkt oder den Zugang zu Wohnungen erleichtert.

Die abl hat hier bereits die Möglichkeit, Menschen in schwierigen Situationen den Zugang zu ermöglichen – dies selbstverständlich im Rahmen der bestehenden Reglemente. 

Haltung zeigen
Soll die abl vermehrt nach aussen ihre Haltung zeigen? Die Versammelten waren sich am Genossenschaftsforum einig. Eine klare Haltung zu Themen rund ums Wohnen ist wichtig. Dies sensibilisiert, kann Mitglieder inspirieren, selbst aktiv zu werden, und im Idealfall fördert sie die Identifikation mit der Genossenschaft.

Der selbstkritischere Blick auf das eigene Tun soll Teil dieser Haltung sein. Dieser Wunsch wurde klar am Forum geäussert – und wir nehmen ihn uns zu Herzen.

Genossenschaftsforum – im Austausch mit Vorstand und Geschäftsstelle

Am Donnerstag, 20. November 2025, findet das zweite Genossenschaftsforum statt. Im Fokus des Abends: Umgang mit Vielfalt in der abl. Alle Mitglieder sind herzlich eingeladen, daran teilzunehmen.

Interessiert? Dann melden Sie sich jetzt an unter abl.ch/forum.