100 Jahre abl

Das Jubiläumsbuch von A bis Z

Jedes Fest hat ein Ende – auch das Jubeljahr der abl. Zum Abschluss gibts etwas, das bleibt: das Jubiläumsbuch «ABL 100». Ein Vorgeschmack von A bis Z.

Druckfrisch eingetroffen: das Jubiläumsbuch «ABL 100». Bestellen Sie Ihr Exemplar unter abl.ch/buch

A wie Anfang
Im Mai 1924 trafen sich tatkräftige Menschen im Hotel Concordia an der Theaterstrasse und beschlossen die Gründung der abl. Das Hotel ist längst Geschichte – und die abl eine Erfolgsgeschichte.

B wie Bauland
Eine Baugenossenschaft braucht Platz zum Bauen – darum ist die Entwicklung der abl eine stetige Suche nach Bauland. Positiv ist: Die Stadt Luzern hat noch viele eigene Reserven, die sie im Baurecht abgeben kann. Mit Potenzial für rund 2000 neue Wohnungen. 

C wie Claridenstrasse 1
Diese Büros haben viel erlebt: Im Erdgeschoss an der Claridenstrasse 1 war von 1948 bis 2019 der Hauptsitz der abl. Mit dem Bau des Himmelrich 3 zogen die Mitarbeitenden ein paar Meter weiter an die Bundesstrasse 16. 

D wie Drama
«Ein Drama sondergleichen», erinnert sich der langjährige abl-Geschäftsleiter Bruno Koch im Buch. Worum gehts? Um die «Entmachtung der Schlüsselverwalter» – und damit um die Hoheit in den Waschküchen.

E wie Ehrgeiz
Auf den Lorbeeren ausruhen ist nicht so das Ding der abl. Deshalb mahnt der Präsident Marcel Budmiger: «Ehrgeiz ist weiterhin nötig, denn der Anteil an gemeinnützigem Wohnraum ist in Luzern noch nicht so hoch, wie er sein sollte.»

F wie Fundstücke
Hundert Fundstücke klingt nach Spass im Archiv und geselligem Sortieren und Büscheln. Zwischendurch haben wir die Idee verflucht – doch es hat funktioniert: Die hundert Archivschnipsel bilden im Jubiläumsbuch den roten Faden durch die Geschichte der abl.

G wie Genossenschafter*in
Sie wächst und wächst und wächst: Genossenschafter*in kann auch werden, wer nicht bei der abl wohnt. Das hat dazu geführt, dass die abl schon über 15'000 Mitglieder hat – wovon «nur» 4'500 da wohnen. 

H wie Hochhaus
1992 kaufte die abl mit dem Grünauring beim Bahnhof ­Littau ein Hochhaus. Hochhäuser sind oft Stoff für Konflikte und Visionen. So träumt der ehemalige abl-Präsident Ruedi Meier bis heute von einem Hochhaus an der Sagenmattstrasse mit direktem Zugang zum «Gütsch».

I wie Industriestrasse
Hier wird momentan das neuste Kapitel der abl geschrieben – respektive gebaut. Zusammen mit vier weiteren Genossenschaften entstehen in Kooperation neue Lebens- und Arbeitsräume, die den einzigartigen Charakter der Industriestrasse erhalten sollen.

J wie Jubiläen
Mit Feierlichkeiten hat die abl inzwischen Erfahrung – selbst im Kriegsjahr wurde zum 20-Jährigen eine grosse Bühne im Kunsthaus errichtet. Zehn Jahre später gabs kein Fest, aber immerhin eine «Seerundfahrt mit Zobig». 

K wie Kunst und Kultur
Der Alltag in Siedlungen bietet Stoff für Kunst – wenn man es zulässt und erkennt. Dazu gibts in der abl-Geschichte etliche Beispiele. 1934 wurde eine Wohnungsinspektion zur Vorlage für Poesie: 

Sind d’Fenster off, ghört d’Heizig zue. 
Druf lönd die Herre eus i Rueh, 
Und jetzt schmückt d’Stubewand als Lohn 
«Für subri Ordnig» – es Diplom. 

L wie Logo
Wie die A.B.L. zur ABL und schliesslich zur abl wurde: Das Logo hat in hundert Jahren eine abwechslungsreiche Reise durch die Trends des Designs unternommen. Spoiler: Die 1970er- und 80er-Jahre waren keine Highlights. 

M wie Mobilität
Ladestationen nehmen Tiefgaragen in Beschlag und der Platz für Velos ist beim Zeitpunkt der Eröffnung bereits knapp: Siedlungen zu planen, ist beim derzeitigen ­Wandel der Mobilität gar nicht so einfach. 

N wie Nachbarschaft
Sind Sie mit Nachbar*innen befreundet oder belassen Sie's beim Schwatz im Treppenhaus? 1970 sah sich die abl gezwungen, in ihrem Mitteilungsblatt die Bewohnerschaft zu ermahnen, dass kurze Treppenhausgespräche willkommen seien, längere jedoch besser in die Wohnungen verlegt werden sollten: «Bei einem Kaffeekränzchen in den eigenen vier Wänden kann man auch viel sorgloser über die Vorzüge und Schwächen der lieben nicht anwesenden Mitmenschen sprechen […].» 

O wie Obermaihof
Als die abl das Land 1944 kaufte, war hier von Stadt noch keine Spur – der Obermaihof war eine Siedlung fernab des Zentrums. Heute, umfassend saniert und erweitert, ist der Obermaihof eine autofreie und sehr begehrte Vorzeigesiedlung. 

P wie prägende Köpfe
Der Erfolg, das Wachstum und das 100-jährige Bestehen der abl wären nicht möglich ohne die visionären, originellen und tatkräftigen Menschen. Wie haben nicht alle, aber einige Stimmen zusammengetragen. Sie erzählen im Buch, was ihre individuelle Sicht auf den genossenschaftlichen Wohnungsbau prägte. 

Q wie Quartiere
Nicht nur Querulanten, sondern auch ungebetene Polizisten können das Quartierleben stören – so geschehen 1995: «Wie uns mitgeteilt wurde, schikanieren Sie dauernd Ihre Mitbewohner, indem Sie sich als ‹Polizist› aufspielen. Deshalb fordern wir Sie auf, dieses ‹Ordnungshüter-Gehabe› sofort sein zu lassen und sich etwas friedfertiger und toleranter zu verhalten.» 

R wie Ruhestörung
Bewohner*innen der Siedlung Studhalden beklagten sich 1979 beim Hausaufseher, weil sie jeden Morgen um 5:30 Uhr von Klopfgeräuschen geweckt wurden. Der Ruhestörerin war eine Krähe, die mit ihrem Schnabel auf das Blechdach hämmerte. Tiere erschwerten immer wieder das Zusammenleben in Siedlungen – vor allem, wenn es um Kot und Dreck ging. 

S wie Schalter
Obwohl die abl in Sachen Digitalisierung durchaus mit der Zeit geht, hat der gute alte Schalter nicht ausgedient: Er bleibt die zentrale Anlaufstelle für Dienstleistungen aller Art – auch wenns nur ein kurzer Schwatz ist. 

T wie Tribschenstadt
Mit der 2006 eröffneten Siedlung Tribschenstadt fing eine Zeit der Erneuerung der Bausubstanz an – und es war das erste Mal die Kritik zu hören, dass die abl zu teuer baue. Knapp zwanzig Jahre später sind die Wohnungen im Vergleich günstig und gehören zu den begehrtesten überhaupt. Peter Schmid, Vizepräsident von Wohnbaugenossenschaften Schweiz, erklärt es im Buch so: «Neubauten sind immer teuer und werden für den Mittelstand gebaut. Auch die ersten Wohnungen konnte sich der Arbeiter nicht leisten. Mit der Zeit ­werden sie dann günstig.» 

U wie Unterschriftensammlung
1999 löste eine «unkorrekte und nicht statutenhafte» Mietzinserhöhung im Breitenlachen-Quartier heftige Diskussionen und eine Unterschriftensammlung aus. 534 Mietende forderten eine ausserordentliche GV und Neuwahl des Vorstands. Das hatte Wirkung. «Danach war ein Umbruch nötig», erzählt der damalige Geschäftsleiter Bruno Koch rückblickend. 

V wie Vision
Die Vision aus der Gründerzeit ist noch heute gültig: der «Bau von zweckmässigen Wohnhäusern im Eigentum der Genossenschaft und Vermietung der Wohnungen zu möglichst billigen Preisen an die Mitglieder». Oder wie es abl-Geschäftsleiter Armando Wigger heute sagt: «Wir schaffen preisgünstigen Lebensraum, in dem auch künftige Generationen nachhaltig leben können.»

W wie Wohnpolitik
In Städten wie Luzern steht der preisgünstige Wohnungsbau zuoberst auf der politischen Agenda. Aber landesweit hat der gemeinnützige Wohnungsbau einen schweren Stand: Nur noch vier Prozent aller Wohnungen sind gemeinnützig, der Anteil sinkt seit den 1970er-Jahren kontinuierlich. Der Grund: Die Wohnbauförderung wurde auf Bundes- und Kantonsebene praktisch abgeschafft. 

X wie x-fach
Oft sind wir ins Archiv getaucht und haben nach Schätzen gesucht. Haben Fundstücke wieder verworfen, hinterfragt und neu angeordnet. Wir haben aufgehört zu zählen – aber am Schluss sinds hundert geworden.

Y wie Generation Y
Den Millennials sind Familie und Freizeit genauso wichtig wie Beruf und Karriere – so das Klischee. Typische Genossenschaftsbewohner*innen also? Vielleicht. Die grosse Herausforderung für die abl ist jedoch, preisgünstigen Wohnraum für die künftigen Generationen zu schaffen – also die Generationen Alpha, Beta...

Z wie Zusammenleben
«Ein wachsender Anteil der Mieterschaft interessiert sich für das Zusammenleben in der Siedlung und möchte dieses mitentwickeln und gestalten.» Dies sagt ­Regula Aepli, Fachbereichsleiterin Genossenschafts­kultur und Soziales bei der abl. Die Tatsache zeugt davon, dass die gemeinschaftlich genutzten Räume in Siedlungen immer wichtiger werden: Innenhöfe, Gemeinschaftsräume, Dachterrassen. Wie diese wohl in hundert ­Jahren aussehen werden?

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