100 Jahre abl

Weg mit Zigarettenstummeln, Plastikverpackungen und Kaugummis

15 Gruppen sammelten am 24. August in den abl-Siedlungen herumliegenden Abfall. Die «Jahrhundertputzete» feierte ihr Debüt – und wird wohl nicht die letzte gewesen sein. 

Die Zangen erleichtern die Arbeit nur, wenn die Abfälle nicht zu klein sind.

Anfangs blieb die Resonanz verhalten: Nur wenige Mieter*innen meldeten sich, um Abfall vor ihrer Haustür zu beseitigen. Verständlich, denn andere Freizeitangebote locken mehr. Hinzu kommen unterschiedliche Vorstellungen: Wo hört die Eigenverantwortung auf? Wie sauber soll der Aussenraum sein? Die abl plädiert dafür, den eigenen Müll richtig zu entsorgen und «ein Fötzeli» auch mal selbst aufzuheben. Nicht zuletzt, weil die Unterhaltsarbeiten nicht alles auffangen können und sollen. Diesem Ansatz kamen 47 Personen in den Siedlungen Mittlerhus, Obermaihof, Himmelrich, Weinbergli, Tribschenstadt und Studhalden nach. Kurz vor Anmeldeschluss fanden sich für die «Jahrhundertputzete» schlussendlich 15 Gruppen zusammen. Bei einem Stück Abfall aufheben blieb es nicht – die Aktion hinterliess ganz unterschiedliche Eindrücke. 

Nach dem Sammeln, vor dem Apéro: ein Teamfoto aus der Siedlung Studhalden.
Auch im Mittlerhusweg in Kriens wurden die Kübel gefüllt.
Der Spielplatz im Obermaihof ist nun sauber.

«Den verschimmelten Brotkranz mussten wir zum Glück nicht verspeisen» 
Die Funde reichten von Styroporstangen bis zu verschimmelten Essensresten und allerlei Plastikverpackungen. Der Aussenraum schien Endstation für Unbrauchbares und achtlos Weggeworfenes in allen Grössen. Besonders die Menge an Zigarettenstummeln erstaunte – so auch in der Tribschenstadt: «Wir waren einerseits überrascht, wie wenig Abfall wir fanden, aber andererseits natürlich erfreut, dass unser Quartier so sauber ist. Auffällig waren die unzähligen Zigarettenstummel, die uns technisches Geschick mit der ‹Fötzelizange› abverlangten.» In anderen Siedlungen fanden Mieter*innen deutlich mehr Abfall. Sie wünschten sich deshalb, einige Zangen und Eimer behalten zu dürfen, um auch künftig hin und wieder ums Haus für Ordnung zu sorgen. Ein Zeitpunkt im Frühling würde sich aber für eine nächste Aufräumaktion besser eignen, da die Pflanzen dann weniger dicht und leichter von Abfall zu befreien sind. Ein noch nachhaltigerer Vorschlag äusserte die sechsjährige Mattea: «Man sollte keinen Müll wegwerfen, das ist nicht gut für die Pflanzen und Tiere!» 

In der Tribschenstadt wurde fleissig gesammelt.

Nach dem Sammeln in brütender Sommerhitze war «der Pfuus duss» und einige Teilnehmende entsprechend erschöpft. Die Stärkung in Form eines mit Weckgläsern gefüllten Picknickkorbes kam als Abschluss wie gerufen. 

Ein Dankesschreiben, das uns erreicht hat.

Auf weiteres Engagement angewiesen 
Die «Jahrhundertputzete» war nur eine von mehreren Premieren im Jubiläumsjahr. Auch das Genossenschaftsforum und der Solilauf erscheinen erstmals im abl-Kalender. Bei diesen beiden Veranstaltungen können sich Genossenschaftsmitglieder ebenfalls aktiv beteiligen. Wer Lust hat, über genossenschaftliche Werte zu diskutieren oder für einen guten Zweck ein paar Runden zu rennen, meldet sich unter 100jahreabl.ch/jahresprogramm an.