100 Jahre abl
Herein in die gute Stube – auch für unbekannte Gesichter
Mitte März fand das allererste abl-Running Dinner statt. Einen Abend lang bekochten sich 40 Mieter*innen in verschiedenen Wohnungen des Himmelrich. Hansruedi Hitz, abl-Mieter und Teil des Organisationskomitees, begrüsste sechs Gäste zum Hauptgang.
Es ist ein glücklicher Zufall, dass die erste Ausgabe des Running Dinners im Jubiläumsjahr zustande kam. Eigentlich hätte diese bereits vor zwei Jahren stattfinden sollen. Doch was die Corona-Pandemie verhinderte, feierte am 16. März Premiere. Das fünfköpfige Organisationskomitee hielt nicht bloss bei der Planung die Fäden in der Hand, sondern schwang auch beim Dinner die Kochlöffel. So auch Hansruedi Hitz (HH), der seinen Gästen als Hauptgang eine Shakshuka servierte. Wenige Tage nach dem Running Dinner zieht der abl-Mieter – passend zu seinem Menü – in einem marokkanisch-orientalischen Restaurant ein erstes Fazit.
Wie gelingt ein Running Dinner?
HH: Wir haben im Vorfeld festgelegt, dass jeweils Zweierteams gemeinsam kochen. Die beiden Personen, die sich allein angemeldet hatten, bildeten ein Team. Jedes Team bereitete einen Gang zu; so genossen alle eine Vorspeise, einen Hauptgang und ein Dessert. Für jeden Gang planten wir eineinhalb Stunden ein, danach ging es in eine neue Wohnung. Nicht nur die Lokalität wechselte zwischen den Speisen, auch die Gruppe wurde neu zusammengestellt. So sass man immer einer anderen Person gegenüber. Für Familien haben wir ein eigenes Format erstellt, auch sie wechselten zwischen den Gängen die Wohnungen, die mit 12 Personen dann ziemlich voll wurden.
Wer nahm an der ersten Ausgabe teil?
HH: Es haben sich 15 Zweierteams sowie drei Familien angemeldet. Aufgrund einer Abmeldung mussten wir einen Tag vor der Veranstaltung kurzerhand die Zuteilung anpassen. Schliesslich waren rund 40 Personen beim Running Dinner dabei. Die Mehrheit kochte im Himmelrich 3, aber auch Gruppen aus dem Himmelrich 1 und 2 waren vertreten. Die Zeitfenster pro Gang erwiesen sich als knapp, selbst wenn die Gehdistanzen im Himmelrich kurz sind. Auch ein Reserveteam, das bei kurzfristigen Ausfällen einspringt, wäre künftig eine sinnvolle Idee.
Worauf hast du als Gastgeber geachtet?
HH: Bei der Menüplanung habe ich auf die bei der Anmeldung angegebenen Intoleranzen geachtet. Zudem suchte ich mir ein Gericht aus, Shakshuka, das ich gut vorbereiten konnte. So verpasste ich nicht viel von der Vorspeise, sondern kehrte nur fünf Minuten vor Eintreffen der Gäste in meine Wohnung zurück. Grundsätzlich wussten die Teams nicht, wen sie bekochen würden. Auch war nicht bekannt, wer was kocht. Das führte bei mir zwar dazu, dass ich bei zwei Gängen Fladenbrot als Beilage ass (lacht), doch das hielt das Konzept möglichst einfach.
Nach den drei Gängen trafen sich diejenigen, die noch Energie hatten, zu einem gemeinsamen Schlummertrunk. «Alle, die mitmachten, waren begeistert», versichert Hansruedi Hitz. Mit diesem durchwegs positiven Echo dürfen wir auf eine Fortführung des Running Dinners im nächsten Jahr hoffen. Es ist äusserst erfreulich, welch inspirierende Initiativen in der Genossenschaft schlummern.
Die nächsten Veranstaltungen im Rahmen des 100-Jahr-Jubiläums finden Sie unter: www.100jahreabl.ch