Aus dem Vorstand
Ereignisvoll und viel zu kurz
Das Jubiläumsjahr im Rückblick: Zum 100. Geburtstag schenkte sich die abl eine neue Führungscrew, 184 neue Wohnungen, ein Fest für alle und ein tolles Buch.
Die abl feierte in diesem Jahr ihren 100. Geburtstag. So vielfältig unsere Genossenschaft, die abl-Siedlungen und unsere Mitglieder sind, so bunt war auch unser Jubiläumsprogramm. Da wurde musiziert und gejodelt, Gross und Klein war dabei. Es wurde geputzt, gegessen und gedichtet, später am Flohmarkt gefeilscht und im Kleintheater gelacht. Wer lieber draussen war, konnte zu unseren Siedlungen wandern, deren Umgebung bepflanzen oder für einen guten Zweck (im Regen) rennen. Im August übernahmen Kinder und Jugendliche die Macht – oder zumindest die Redaktion für eine grandiose Sondernummer des abl-magazins. Und am ersten abl-Genossenschaftsforum ergriffen interessierte Mitglieder das Wort und tauschten sich mit Vorstand und Geschäftsleitung über unsere genossenschaftlichen Werte aus.
Einen bleibenden Eindruck in gedruckter Form hinterlässt unser Jubiläumsbuch «ABL 100». Das Buch wirft einen Blick zurück mit hundert spannenden Fundstücken aus der abl-Geschichte. Verschiedene Texte werfen einen Blick in die genossenschaftliche Gegenwart und eine mögliche Zukunft.
Unvergessliches Jubiläumsfest
Der Höhepunkt für viele war aber bestimmt das grosse Jubiläumsfest vom 25. Mai 2024. An der Generalversammlung im Innenhof vom Himmelrich 3 verabschiedeten wir unser Vorstandsmitglied Dorothea Zünd-Bienz, die Interims-Co-Geschäftsleitung Chantal Wartenweiler und Daniela von Wyl und mit Barbara Brügger (Leiterin Kaufmännische Bewirtschaftung) und Peter Bucher (Leiter Bau und Entwicklung) zwei «abl-Urgesteine», die über Jahrzehnte die Geschäftsstelle und unsere Genossenschaft mitgeprägt hatten. Später im Jahr verliess auch Roland Gasser (Leiter Technische Bewirtschaftung) die Geschäftsstelle. Noch einmal ein herzliches Dankeschön allen für ihr langjähriges Engagement und ihre Treue. In einer Kampfwahl um die Nachfolge fürs Vorstandsressort «Finanzen» setzte sich Matthias Aufdermauer durch. Ausgelassener als die Generalversammlung war dann am Nachmittag das grosse Fest mit vielen Attraktionen. Im Himmelrich-Innenhof, Bleichergärtli und an der Claridenstrasse herrschte bis in die Nachtstunden reges Treiben. Rückblickend war es ein wundervolles Fest mit vielen schönen Begegnungen, das klarmachte: Die abl ist zwar hundert Jahre alt, aber immer noch – oder wieder – dynamisch und frisch. Besonders dynamisch ging es auf der Geschäftsstelle zu. Vom ersten Tag an packte der neue Geschäftsleiter Armando Wigger an und trieb die begonnene Reorganisation voran. Dazu gehörte unter anderem die Neuaufstellung der Geschäftsleitung. Neben Roland Gasser verliess auch Regula Aepli die Geschäftsleitung (aber nicht die abl). Geblieben sind Bruno von Flüe (Leiter Bau und Entwicklung) und Benno Zgraggen (Leiter Kommunikation und Genossenschaftskultur), neu hinzu kamen Dominik Hasler (Leiter Finanzen und Dienste) sowie Mara Carbone (Leiterin Immobilienbetrieb).
Reorganisation braucht Geduld
Diese tolle Führungscrew ist bereit, die abl fit für das nächste Jahrhundert zu machen. So soll die Geschäftsstelle kundenorientierter arbeiten – schliesslich sind die Genossenschaftsmitglieder unsere Chefinnen und Chefs. Geplant ist eine bessere bereichsübergreifende Zusammenarbeit und Siedlungsteams, die für klare Zuständigkeiten und mehr Effizienz sorgen sollen.
Dieser Reorganisationsprozess funktioniert nicht von heute auf morgen und verlangt insbesondere von den Mitarbeitenden einiges an Geduld und Verständnis. Die vielen Wechsel bei den Führungspersonen und die Reorganisation führten zu Unsicherheiten, die teilweise über mehrere Monate nicht beseitigt werden konnten. Unserem tollen Team gebührt deshalb grosser Respekt, wie kompetent und motiviert der Alltag auf der Geschäftsstelle und vor Ort in den Siedlungen – trotz allen Umständen – bewältigt wurde. Die Reorganisation und die Rekrutierungsprozesse fielen neben dem laufenden Tagesgeschäft an. So war auch die Arbeitsbelastung fürs Personal sehr hoch und es musste sparsam mit den bestehenden Ressourcen umgegangen werden. Einige Projekte haben sich deshalb etwas nach hinten verschoben, so zum Beispiel die flächendeckende Einführung der Kostenmiete. Sie ist neu per Ende 2025 vorgesehen.
Bauen für die Zukunft
Sie lesen, die abl war im vergangenen Jahr vor allem mit sich selbst beschäftigt. Daneben ging aber unser Grundauftrag – mehr zahlbaren Wohnraum für mehr Menschen zu schaffen – nicht vergessen. So füllten sich die Neubauten an der Oberen Bernstrasse und im Obermaihof endlich mit Leben. Und auch wenn man in den Medien viel über die noch freien Wohnungen an der Bernstrasse liest –, inzwischen sind es nur noch deren sechs –, sind die Rückmeldungen der Bewohnenden aus beiden Siedlungen äusserst positiv. Weniger positiv war die Schadstoffbelastung mit Naphthalin in unserem Hochhaus am Grünauring. Das Haus muss in unbewohntem Zustand totalsaniert werden. Glücklicherweise konnte für alle Bewohner*innen eine gute Lösung gefunden werden. Nachdem der Samichlaus persönlich Ende 2023 den Spatenstich bei der Kooperation Industriestrasse Luzern (KIL) gesetzt hatte, starteten 2024 der Rückbau und der Aushub der Baugrube. Mittlerweile konnten die Komplikationen mit dem Baukran behoben werden.
Ein schöner Erfolg
Auch auf der anderen Seite der Industriestrasse tut sich was, auch wenn es hier noch länger dauert bis zum Baustart. Gemeinsam mit der Stadt Luzern und der ewl AG entwickelt die abl das ewl-Areal. Hier entsteht ein nachhaltiges und durchmischtes Quartier mit gemeinnützigem Wohnraum, Alterswohnungen, Büros und dem neuen Feuerwehrdepot. Die Skepsis gegenüber dem Projekt war anfänglich gross, letztlich konnten wir aber Politik und Bevölkerung von der Qualität des Projekts und den negativen Konsequenzen eines Neins überzeugen. Mit der rekordhohen Zustimmung an der Urne wie auch an der Urabstimmung wurde ein Meilenstein für die Zukunft gesetzt. Ein schöner Erfolg für mehr gemeinnützige Wohnungen und weiterer Höhepunkt in einem ereignisreichen, aber eigentlich viel zu kurzen Jubiläumsjahr.