Vergissmeinnicht
Mittelstandswohnungen
Noch nicht einmal zehn Jahre nach ihrer Gründung konnte die abl 1933 bereits 773 Wohnungen anbieten.
Sie erreichte damit ihr Ziel, «gesunden und billigen» Wohnraum anzubieten und damit «die Wohnungsverhältnisse auf dem Platze Luzern zu heben», wie sie 1932 in einer Broschüre schrieb.
In der Kategorie der «Mittelstandswohnungen» standen im März 1933 total 556 Wohnungen bereit, hauptsächlich mit drei oder vier Zimmern. Es gab in dieser Kategorie aber auch ein paar wenige 2-Zimmer- und 5-Zimmer-Wohnungen. Die Mietzinse waren zwischen 770 und 1254 Franken pro Jahr angesetzt. Abgebildet ist das Wohnzimmer einer Mittelstandswohnung um 1930.
Alle Wohnungen verfügten gemäss abl über «einen gewissen Komfort»: Wandschrank, Bad und Waschtoilette, Küche mit Küchenschrank und Pfannenregal, Schüttstein mit Tropfbrett, Gasherd, Kochofen, elektrische Steckdosen für Glätteisen und so weiter. Speise- und Besenschrank waren in der Regel auf einer Loggia oder einem Balkon untergebracht. Keller und Estrich sowie Waschküche und Wäschehängen rundeten das Angebot ab.
In den Mittelstandswohnungen wiesen gemäss Broschüre zudem alle Zimmer und Gänge einen Inlaidbelag auf, eine Form des Linoleums mit teilweise mehrfarbigen Mustern oder Formen. In der Siedlung Breitenlachen und Teilen der Siedlungen auf der Himmelrichmatte gab es zudem Anschluss an eine Zentralheizung und Warmwasserversorgung, wofür mit Zuschlägen auf den Mietzins zwischen 192 und 264 Franken zu rechnen war.
Bild aus einer Broschüre «Allgemeine Baugenossenschaft Luzern» von 1932 (S. 69); Fotografin oder Fotograf unbekannt.
«Vergissmeinnicht» wird von Florian Fischer betreut. Er ist Co-Leiter des Stadtarchivs Luzern und abl-Mieter.