Vergissmeinnicht

Der Konsum im Quartier

Mit dem Bau der abl-Siedlung im Obermaihof Ende der 1940er-Jahre entstand ein neues Quartier. Neben einem Kindergarten wurde an der Maihofmatte 19 auch ein Laden des Allgemeinen Konsumvereins Luzern (AKV) gebaut.  

Der AKV hatte dazu oberhalb der Tramschlaufe bei der heutigen Bushaltestelle Maihof ein Stück Land von der Stadt Luzern erworben. Die Architekten Carl Griot und Fred Fehlmann planten den Verkaufspavillon, der im Februar 1948 durch die Behörden bewilligt wurde und bereits im Oktober bezugsbereit war. Schon Griots Vater, Carl Griot sen., war regelmässig als Architekt für den AKV tätig. An der Maihofmatte entstand nun ein achteckiger Pavillon, der im Erdgeschoss einen Verkaufsladen und im Keller ein Lager umfasste. Das Gebäude wurde später verkauft, wird aber bis heute als Geschäftshaus genutzt. 

Wie die abl war der AKV eine Genossenschaft und wurde 1890 von Beamten und Angestellten der Eisenbahn und der Post gegründet. Er hatte das Ziel, die gemeinsamen Interessen der Mitglieder beim Kauf von Gütern des täglichen Bedarfs wie Nahrungsmittel und Haushaltsartikel zu vertreten. Auch in der Siedlung Himmelrich betrieb der «Konsum» ab den 1920er-Jahren einen Laden. 1950 hatte der AKV Luzern 57 Geschäfte und vermittelte Waren im Wert von 15 Millionen Franken pro Jahr. 1975 schloss er sich mit anderen Konsumgenossenschaften zu Coop Zentralschweiz zusammen, die letztlich in der heutigen Coop Genossenschaft aufging. 

Bilder und Pläne: Stadtarchiv Luzern, B3.31/A1.1948/19 und F2a/STRASSEN/MAIHOFMATTE 19 (Foto: Josef Brun, Luzern, 1992). Mit Dank an Dr. Ueli Habegger, Luzern, für die Hinweise. 

«Vergissmeinnicht» wird von Florian Fischer betreut. Er ist Co-Leiter des Stadtarchivs Luzern und abl-Mieter.