Kooperation Industriestrasse
Jetzt gehts ans Eingemachte
Das Baugesuch zum Gemeinschaftsprojekt auf dem Areal Industriestrasse liegt fast bereit. Bevor es eingereicht wird, lädt die abl zur ausserordentlichen Generalversammlung. Bis im April entscheiden die Mitglieder über die Bewilligung des Rahmenkredits.
Eine lebendige Industriestrasse – vor gut zehn Jahren sagte die Stadtluzerner Bevölkerung in einer Volksabstimmung «Ja» dazu. Aus dem politischen Entscheid entstand ein konkretes Bauvorhaben: Das Bauprojekt der Kooperation Industriestrasse Luzern, das bald zur Umsetzung eingereicht wird. In einer Mischung aus Bestands- und Neubauten entsteht bis 2026 eine nachhaltige Siedlung. Sie soll bezahlbaren Wohn- und Arbeitsraum mit viel Platz zur Mitgestaltung bieten. Am Gesamtprojekt sind fünf Genossenschaften beteiligt, gemeinsam bilden sie den Verband Kooperation Industriestrasse Luzern KIL.
Jetzt wirds konkret
An der Industriestrasse entstehen insgesamt 14 Einzelgebäude, 152 Wohnungen und fast 3000 Quadratmeter Gewerbefläche. Die abl realisiert ihren Projektteil entlang des Geissensteinrings mit vier unterschiedlich ausgestalteten Bauten. Darin sollen 51 Wohnungen und 924 Quadratmeter Gewerbeflächen entstehen. Über die Details dieses innovativen und zukunftsweisenden Bauprojekts werden die abl-Mitglieder Anfang März an der ausserordentlichen Generalversammlung orientiert.
Offene Fragen klären
An der ausserordentlichen Generalversammlung vom 7. März 2022 erhalten die Mitglieder Informationen zur Bauweise der einzelnen Gebäude, zum Wohnungs- und Gewerbeangebot und den daraus resultierenden Investitionskosten für die abl. Auch können offene Fragen geklärt werden. Über den Rahmenkredit für
Die Kooperation Industriestrasse Luzern
Die Kooperation Industriestrasse Luzern (KIL) setzt sich zusammen aus den Genossenschaftenallgemeine baugenossenschaft luzern abl, Baugenossenschaft Wohnwerk Luzern, Liberale Baugenossenschaft Luzern, Gemeinnützige Wohnbaugenossenschaft Industriestrasse GWI und WOGENO Luzern Genossenschaft. Alle Beteiligten sind gleichberechtigte Partnerinnen. Die Kooperation betreibt ihre eigene Geschäftsstelle mit einem Verwaltungsrat sowie zwei Delegierten pro Genossenschaft. Das Areal wurde von der KIL im Baurecht von der Stadt Luzern bis zum Jahr 2096 übernommen. ks
den Projektteil der abl stimmen die abl-Genossenschafterinnen und -Genossenschafter dann schriftlich ab. Ab dem 23. März 2022 treffen die Urabstimmungsunterlagen bei den Mitgliedern ein. Die schriftliche Urabstimmung dauert bis zum 7. April 2022. Das Resultat wird nach der Auszählung Mitte April vom Vorstand bekannt gegeben.
Was bisher geschah
Auf Einladung fand in den Jahren 2017/2018 ein zweistufiges Wettbewerbsverfahren statt. 2018 wählte das Preisgericht insgesamt drei Siegerprojekte aus dem Architekturwettbewerb: Der Gewinner der Kategorie Städtebau/Aussenraum war das Projekt «mon oncle» des Berner Teams Rolf Mühlethaler mit Architekturhistoriker Christoph Schläppi. Das Siegerprojekt ist massgebend für die Entwicklung des Areals. Beim Wettbewerbsverfahren wurde davon ausgegangen, dass für die Ausgestaltung der einzelnen Gebäude weitere Architektur-Teams ausgewählt werden können. Nebst Mühlethaler bekamen auch die Teams toblergmür Architekten (Projekt «Ludoville») und ro.ma architekten (Projekt «INDU») den Zuschlag. Das Trio gestaltet unter der Führung von Mühlethaler gemeinsam die 14 Gebäude auf dem Areal. Jede Genossenschaft arbeitet mit ihren «Favoriten» zusammen. Bei der abl sind dies die Teams Mühlethaler und ro.ma.
Dichtes Areal
Das Siegerprojekt «mon oncle» setzt sich intensiv mit dem bestehenden Areal auseinander und geht feinfühlig mit den Aussenräumen und Bestandsbauten um. Daraus ergibt sich eine abwechslungsreiche und dicht bebaute Arealstruktur: Zwischen den ganz unterschiedlichen Häusern, einer Mischung von Neu- und Bestandsbauten des frühen 20. Jahrhunderts, befinden sich Gassen, Plätze und Gartenhöfe. Dort können sich die Bewohnerinnen und Bewohner begegnen, sich austauschen und gemeinsam die Aussenräume gestalten. Mit unterschiedlichen Gebäudetypen, Fassaden und Höhenstufen von 6 bis 25 Metern widerspiegelt sich die heutige architektonische Vielfalt des Areals auch in der zukünftigen Siedlung. Jedes Haus sieht anders aus, allen gemein ist das Material Holz als verbindendes Bauelement. Denn das Siedlungsprojekt zielt auf Nachhaltigkeit ab – und zwar auf allen drei Ebenen.
Einladung zur ausserordentlichen Generalversammlung
Montag, 7. März, 19.30 Uhr im Forum 1 der Messe Luzern – mit Live-Stream, verfügbar bis 6. April 2022
Ob Sie sich für eine Teilnahme auf der Allmend oder am Bildschirm entscheiden – wir freuen uns über Ihr Interesse! Alle stimmberechtigten Mitglieder erhalten bis Mitte Februar eine Einladung zur Veranstaltung (2G). Bitten melden Sie sich bis 25. Februar 2022 via Direktlink abl.ch/kilaogv an, wenn Sie daran teilnehmen möchten. Personen, die nicht vor Ort teilnehmen können oder wollen, erhalten die Möglichkeit, die Veranstaltung via Live-Stream über abl.ch zu verfolgen. Das Video bleibt danach für 30 Tage auf der Webseite aufgeschaltet.
Wirtschaftliche Nachhaltigkeit
Die Initiative «Ja zu einer lebendigen Industriestrasse» forderte, das städtische Areal an eine gemeinnützige Bauträgerin im Baurecht abzugeben. Der Fokus des Projekts liegt daher auf bezahlbarem Wohnraum und einer Überbauung, die Wohnen, Arbeiten und Kultur vereint.
Ökologische Nachhaltigkeit
In puncto ökologischer Nachhaltigkeit strebt die Kooperation für das Areal ein 2000-Watt-Zertifikat an. Auch der Baurechtsvertrag mit der Stadt Luzern sieht das so vor. Dieses Zertifikat zeichnet Siedlungsgebiete aus, die nachhaltig erstellt und betrieben werden und an einem Standort gelegen sind, wo vorhandene Mobilität genutzt werden kann. Die zentrale Lage der Industriestrasse spielt dabei in die Hände. Ausserdem wird die Siedlung «autoarm»: bloss 27 Auto-Parkplätze (davon voraussichtlich drei für die abl) und rund 600 Abstellplätze für Velos werden erstellt. Geheizt wird umweltfreundlich mit See-Energie und den Strom produzieren die Photovoltaik-Anlagen.
Soziale Nachhaltigkeit
Das Projekt basiert auf einer innovativen Organisationsform und baut auf partizipativen Prozessen. Ein Jahr lang konnten interessierte Aussenstehende in der sogenannten «Dialogphase» bei der Entwicklung des Bauprojekts mitreden. Verschiedene Arbeitsgruppen sind in Ressorts wie «Aussenraum» oder «Gewerbe» tätig. Die Kooperation unterstützt Teilnahme und Teilhabe in der Planung und im Betrieb aktiv. Gemeinsam werden die zukünftigen Bewohnerinnen und Bewohner der Siedlung entscheiden, was mit dem Gemeinschafts- und Aussenraum passiert. All diese Massnahmen zielen darauf ab, dass die Siedlung eine lebendige wird.
Wie es weitergeht
In den kommenden Wochen wird eine Rückmeldung auf den Gestaltungsplan erwartet. Im vergangenen Oktober hatte die Kooperation diesen zur Vorprüfung bei der Stadt Luzern eingereicht. Ein bewilligter Gestaltungsplan ist der Baubewilligung übergeordnet und erleichtert die nachfolgende Baueingabe. In der Hoffnung, dass die abl-Genossenschafterinnen und -Genossenschafter den Rahmenkredit für den abl-Projektteil bewilligen, plant die KIL, im Frühjahr 2022 das Baugesuch des Gesamtprojekts bei der Stadt einzureichen. Die Stadt wird das Vorhaben prüfen und hoffentlich bis Ende 2022 bewilligen. Wenn keine Einsprachen eingehen, könnte Anfang 2023 der Baustart erfolgen. Entsprechend ziehen die Mieterinnen und Mieter voraussichtlich ab 2024 in den ersten Teil der Siedlung ein, wobei der abl-Teil als Letztes fertiggestellt wird und vermutlich 2026 bezugsbereit ist.
Provisorischer Zeitplan | |
---|---|
11. Oktober 2021 | Eingabe Gestaltungsplan zur Vorprüfung |
Anfang 2022 | Rückmeldung auf Gestaltungsplan |
7. März 2022 | Ausserordentliche Generalversammlung |
7. April 2022 | Urabstimmung abl |
Mitte April 2022 | Verkündung Resultat |
Frühling 2022 | Baueingabe |
Ende 2022 | Erwartete Genehmigung Gestaltungsplan und Baubewilligung |
Anfang 2023 | Beginn Rückbau der Bestandsbauten und Baustart |
Frühjahr 2025 | Bezug Teil GWI, LBG, WOGENO, Wohnwerk |
Frühjahr 2026 | Bezug Teil abl und Wohnwerk |