Zahlen und Fakten
Der Luxus von Waschmaschinen
Die Waschküche. Der Ort, wo die Nachbarschaft regelmässig auf die Probe gestellt wird, wo es manchmal «rund» zu- und hergeht. Und dennoch, oder gerade deshalb(?), gibt's bei der abl weiterhin Waschküchen mit zahlreichen Waschmaschinen.
Eine Waschmaschine mitsamt Wäschetrockner in der Wohnung ist Luxus. Die abl setzt daher auf die kostengünstigere Alternative der geteilten Waschküchen. Auch in Neubauten, wie zum Beispiel der oberen Bernstrasse, werden standardmässig Waschküchen eingeplant. In den grösseren Wohnungen, also 4.5-Zimmer und grösser, wären jedoch die Anschlüsse für die Waschmaschine oft vorhanden. Entsprechend können diese Wohnungen gegen eine Erhöhung des monatlichen Mietzinses «nachgerüstet» werden.
Der Gang in die Waschküche spart also Kosten. Auch wenn das der Ort ist, an dem – auch bei der abl – die meisten Unstimmigkeiten in der Nachbarschaft auftauchen. Da liegt noch eine Socke in der Trommel und seit einer Woche hängen auf den letzten Leinen noch drei löchrige T-Shirts, die niemandem gehören wollen! Ein wohlwollendes Gespräch zur Klärung ist da ein besserer Rat, als «schmutzige Wäsche zu waschen», wie es das Sprichwort besagt. Denn das wäre ja die Aufgabe der Waschmaschine.
Das Sprichwort kommt übrigens aus einer Zeit, lang bevor die Waschmaschine überhaupt erfunden wurde: Im Mittelalter wurde für die «grosse Wäsche», welche zwei Mal im Jahr stattfand, eine sogenannte «Bucherin» gerufen. Sie überschüttete die gesammelte Wäsche des Hofes in einem Holzbottich mehrmals mit dem kochend heissen Aschenlaugenwasser. In kleineren Zubern wurde die Wäsche dann mit kaltem Wasser gerieben, geklatscht und von Hand ausgewrungen. Dabei halfen Mägde, die bei diesen Zusammentreffen natürlich auch «Informationen» über ihre Herrschaften austauschten, also «geklatscht» beziehungsweise «schmutzige Wäsche» gewaschen haben.