Vergissmeinnicht

1.39 Bewohner auf 1 Zimmer

Im März 1928, vor 95 Jahren, konnten auf dem Sagenmattareal Luzern total 33 Wohnungen zu einem verbilligten Mietzins bezogen werden, welche die abl ab August 1927 nach Plänen des Architekten Otto Schärli erstellt hatte. Die Häuser der heutigen abl-Siedlung «Untergrund 1» an der Kantonsstrasse waren offenbar sehr beliebt. Eine vorgängig veranstaltete Wohnungsausstellung erfreute sich gemäss Jahresbericht der abl von 1928 «eines regen Interesses seitens der Bevölkerung». So war denn auch das dritte Doppelhaus der Siedlung an der Bernstrasse bereits in Bau, das ein Jahr später mit weiteren 16 Wohnungen den neuen Bewohnerinnen und Bewohnern übergeben werden konnte.


Insgesamt wohnten «214 Familienangehörige» und «8 Untermieter» auf dem Sagenmattareal oder «1.39 Bewohner auf 1 Zimmer», wie die abl in einer Broschüre festhielt. Der Mietzins für eine 3-Zimmer-Wohnung betrug zwischen 676 und 784 Franken, für eine 4-Zimmer-Wohnung 846 bis 900 Franken pro Jahr. 

Bild: Ansichtskarte der abl zur ersten Bauetappe Sagenmatt (Stadtarchiv Luzern, F2a/STRASSEN/KANONENSTRASSE 5/7; Kunstverlag Emil Goetz,
Luzern). Text: Broschüre «5 Jahre Allgemeine Baugenossenschaft Luzern» (Unionsdruckerei Luzern, 1929).



«Vergissmeinnicht» wird von Florian Fischer betreut. Er ist Co-Leiter des Stadtarchivs Luzern und abl-Mieter.