Bauprojekte

Jetzt schiessen die Häuser in die Höhe

Die Rohbauten obere Bernstrasse (links), Himmelrich 3 (Mitte) und Obermaihof 1 (rechts) bergen alle ihre eigenen Herausforderungen.

In den vergangenen Monaten wurden auf den drei grössten abl-Baustellen diverse Meilensteine erreicht. Sorgen bereiten den Projektleitern mögliche Lieferengpässe.

Die drei Grossbaustellen der abl schreiten zügig voran. Während im Obermaihof 1 und im Himmelrich 3 die Rohbauten der Gebäude schon bald abgeschlossen sind, geht es an der oberen Bernstrasse nun so richtig los: Wie auf den anderen beiden Baustellen werden dort in den kommenden Monaten die neuen Gebäude in die Höhe wachsen. 
Obwohl die drei Projekte allesamt gut unterwegs sind, stehen die Verantwortlichen vor diversen Herausforderungen. Sorgen bereiten den Projektleitern derzeit die Probleme innerhalb der globalen Lieferketten, die auf die Coronakrise zurückzuführen sind. «Wir sind mehr denn je darauf angewiesen, dass unsere Lieferanten die benötigten Materialien möglichst frühzeitig reservieren und bestellen», sagt dazu Norbert Ziegler, Bauleiter beim Projekt Obermaihof 1. Immerhin: Sowohl im Maihof als auch im Himmelrich ist es bis jetzt noch zu keinen Engpässen gekommen. Anders an der Bernstrasse: «Infolge eines mehrmonatigen Lieferengpasses mussten wir bei der geplanten Dämmung einer Aussenwand die Materialisierung wechseln», erklärt Peter Bucher, Leiter Bau und Entwicklung bei der abl. 
Klar ist: Die abl beobachtet die aktuelle Situation rund um die globalen Lieferketten genau und versucht, allfälligen Engpässen so weit wie möglich vorzubeugen. Wir zeigen, mit welchen Herausforderungen es die Verantwortlichen der einzelnen Neubauprojekte sonst noch zu tun haben.

Nasser Sommer hinterlässt Spuren

Bald wächst die Fassade im westlichen Teil der Baustelle aus der Baugrube heraus. Indessen zeichnet sich die Aussenfläche der charakteristischen Bernstrasse-Loggien ab.

Eine Frage kommt bei den meisten Bauprojekten häufig zuerst: Kann der Zeitplan eingehalten werden? Diesen Termindruck kennt natürlich auch Peter Bucher, Projekt-leiter der Baustelle obere Bernstrasse. Auf über 10 000 Quadratmetern Fläche baut die abl gemeinsam mit der Baugenossenschaft Matt an der Bernstrasse 142 Wohnungen und 9 Ateliers. Buchers Antwort auf die Einstiegsfrage: «Tendenziell sind wir leicht im Verzug.» So habe unter anderem der nasse Sommer dazu geführt, dass die Arbeiten nicht ganz so schnell vorwärts gingen wie erhofft. «Man kann zum Beispiel nicht einfach bei jedem Wetter Sichtbetonflächen erstellen», so Bucher. Trotz allem ist der Projektleiter zuversichtlich, dass das Grossprojekt rechtzeitig fertiggestellt werden kann. «Wir werden versuchen, den leichten Rückstand in den kommenden Monaten wieder aufzuholen.»
Aktuell befindet sich das Projekt mitten im Rohbau. In den vergangenen Monaten wurden die ersten Decken der Wohngeschosse aufgerichtet und betoniert; zudem wurden diverse Teile der Sichtbetonfassade erstellt. In den kommenden Wochen und Monaten werden die neuen Häuser stetig an Höhe gewinnen. Beim ersten Gebäude soll der Rohbau bis Ende Mai abgeschlossen sein, beim letzten dauert es bis Dezember 2022.
Beim vergangenen «Baustellen-Update» in der Juli-Ausgabe des abl-magazins wurde das herausfordernde Terrain thematisiert, das die Arbeiten an der oberen Bernstrasse besonders diffizil gestaltete. «Nun, da wir uns bei allen Häusern im Rohbau befinden, hat dieses Thema an Gewicht verloren. Wenn man erstmal im Erdgeschoss angekommen ist, stellt das Terrain keine besonderen Herausforderungen mehr dar», so Peter Bucher.

Das Kooperationsprojekt mit der Baugenossenschaft Matt hat ab Mitte November eine neue Webseite: Unter www.bernstrasse.ch können Sie sich für den Newsletter anmelden, um für Projektinfos auf dem Laufenden zu bleiben.

Steile Giebeldächer fordern

Im Gegensatz zum Blockrand des Himmelrich 3 erhält der Zeilenbau der zweiten Etappe ein steiles Giebeldach.

Mit der zweiten Bauetappe des Himmelrich 3 entstehen an der Claridenstrasse 1, 3, 5 und 5A insgesamt 76 Wohnungen sowie zwei Kindergarten- und diverse Gewerberäume. Bis im Sommer 2023 soll alles bezugsbereit sein. Aktuell sieht es ganz danach aus, als könnte dieser Zeitplan gut eingehalten werden. In den vergangenen Monaten schienen die Gebäude beinahe im Wochentakt um ein Stockwerk zu wachsen. «Tatsächlich sind wir mit dem ersten Gebäude schon bald ganz oben», sagt Bauleiter Franz Studer. Bis Anfang Februar 2022 sollte der Rohbau bei sämtlichen Gebäuden abgeschlossen sein – parallel dazu erfolgt bei den ersten Gebäuden bereits die Dacheindeckung mit vorgefertigten Holzelementen. «Das erste Haus sollte noch vor Weihnachten abgedichtet sein», kündigt Studer an.
Auch wenn die Bauarbeiten gut vorankommen, kann sich der Bauleiter noch nicht zurücklehnen – im Gegenteil: die intensive Phase des Ausbaus steht an. Ein spezielles Augenmerk gilt dem Wetter. Da die Neubauten über ein steiles Dach verfügen, ist gerade in der bevorstehenden Winterzeit besondere Vorsicht geboten. «Wenn über längere Zeit Frost angesagt wäre, hätten wir ein Problem», sagt Studer. «Die Abrutschgefahr könnte zu gross werden, um normal weiterarbeiten zu können. Terminverschiebungen wären dann nicht ausgeschlossen.» Weiterhin herausfordernd sind auch die bereits bekannten, engen Platzverhältnisse rund um die Baustelle. «Diese Situation wird sicher nicht einfacher, wenn im kommenden Frühling auf einmal Spengler, Fassadenbauer, Gipser und weitere Unternehmer mit ihren Materialien vor Ort sind.»

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Jetzt kommt Tempo in die Sache

Im Obermaihof klettern die Stockwerke stetig in die Höhe. Die Oberfläche der Sichtbetonfassade mit dem markanten Siedlungsschriftzug wird vor Fertigstellung gesandstrahlt.

Die Bauarbeiten an der Maihofhalde sind nach wie vor auf Kurs. «Bei allen drei Gebäuden wurden in den vergangenen Monaten die Kellergeschosse und in den letzten Wochen die Erdgeschosse errichtet», sagt Bauleiter Norbert Ziegler. Mit diesem Meilenstein wurde zugleich der Aufbau der Regelgeschosse lanciert. Beim Bau, der am weitesten fortgeschritten ist, sind die Arbeiten bereits im zweiten Obergeschoss angekommen. «Jetzt befinden wir uns in einer Phase, in der sich die Rohbauarbeiten vom Baumeister ständig wiederholen», erklärt Ziegler. Erst werden Decken betoniert, danach Wände aufgestellt – und der Ablauf repetiert. Im Verlaufe des ersten Quartals 2022 sollen sämtliche Rohbauten abgeschlossen sein. «Sobald die Untergeschosse gebaut sind, schreiten die Arbeiten mit hohem Tempo voran», sagt Ziegler. Der Bauleiter geht davon aus, dass bis Ende Jahr ohne Unterbrüche gearbeitet werden kann und dass es auch nach der Weihnachtspause wieder zügig vorangeht. Einzig das Wetter könnte diesem Vorhaben einen Strich durch die Rechnung machen: «Sehr viel Schnee oder extreme Minustemperaturen könnten zu Verzögerungen führen», so Ziegler.
Läuft alles nach Plan, soll voraussichtlich ab April 2022 der Innenausbau starten. Parallel dazu werden sämtliche Ver- und Entsorgungsleitungen rund um die Häuser fertiggestellt – dazu gehören zum Beispiel Trinkwasser-, Abwasser-, Strom- und Telefonleitungen. Die drei Neubauten des Projekts Obermaihof 1 werden gemeinsam mit den bereits umgebauten und erweiterten Gebäuden an der Maihofmatte 10 bis 16 und der Maihofhalde 13 bis 25 einen neuen grosszügigen Siedlungsraum bilden. Mitte bis Ende 2023 sollen die ersten der insgesamt rund 90 Wohnungen bezugsbereit sein.

Weitere Bilder, Projektinfos und Newsletter-Abo: abl.ch/obermaihof